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„Und was bedeutet das für mich“

„Und was bedeutet das für mich“

Schauspiel Leipzig stellt Spielzeit 2021/22 vor.

„Und was bedeutet das jetzt für mich“, lautet das Motto der Saison 2021/22 am Schauspiel Leipzig. Offen in der Formulierung, ohne vorzeitige Bewertung oder Festlegung im Ergebnis, bereit für Erkundungen und Entdeckungen. Neben 28 Premieren, darunter 11 Uraufführungen, macht das Schauspiel die Stadt Leipzig mit dem Langzeitprojekt „Pay attention!“ zu seiner vierten Bühne, und die Spielstätte Residenz setzt die Kooperation mit der freien Szene in Themenschwerpunkten fort.

Hausregisseurin Claudia Bauer eröffnet die Spielzeit am 08. Oktober mit der Inszenierung „Die Rättin“ nach dem Roman von Günter Grass. Hierin entwerfen ein Erzähler und eine Rättin ihre jeweils eigene utopische Erzählung auf den Trümmern der Menschheit. Mit der neuen Spielzeit wird Anna-Sophie Mahler ebenfalls Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig. Sie stellt sich mit gleich zwei Projekten dem Leipziger Publikum vor: Gemeinsam mit der Autorin Anne Jelena Schulte überführt sie die Oper „La Bohème“ in eine theatrale Form: „Leipzig // Träume Ost“ verbindet Puccinis Opernstoff mit verschiedenen Zeitebenen der Stadt Leipzig und ihren Bewohnern. Im Musiktheaterprojekt „Undine“ begibt sich Anna-Sophie Mahler auf eine Recherchereise an der Grenze von Theater und Musiktheater.

In „Vendetta Vendetta“ werden der Autor Thomas Köck und der Musiker Andreas Spechtl die Geschichte von Liebe, Wut, Recht und Rache befragen, gemeinsam mit einem Chor aus Menschen, die im Leipzig der Gegenwart leben. Auch Philipp Preuss’ Kafka-Abend „Das Schloss“, „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind und die Koproduktion „‚Kunst‘“ von Yasmina Reza in der Regie von Frank Hoffmann feiern in dieser Spielzeit Premiere. Mit „Arabella oder Die Märchenbraut“ kommt im November das diesjährige Familienstück in der Regie von Stephan Beer zur Uraufführung.

Die Diskothek bleibt die zentrale Spielstätte für zeitgenössische Autorinnen und Autoren. Neben Katja Brunners „DIE KUNST DER WUNDE“ wird auch das erste Theaterstück der Autorin Kristin Höller („Schöner als überall“) in der Diskothek zur Uraufführung kommen. Ihr Stück „Ein Wahnsinn was Menschen einander“ ist ein Auftragswerk des Schauspiel Leipzig und wirft einen präzisen Blick auf eine Frauenfreundschaft und drei verschiedene Lebensalter. Beide Stücke werden von der Regisseurin Katrin Plötner inszeniert.

E. L. Karhu gehört zu den erfolgreichsten gegenwärtigen Theaterautorinnen Finnlands. In ihrem zweiten Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig „Für meinen Bruder“ beschreibt sie eine ebenso gegensätzliche wie symbiotische Geschwisterbeziehung. Die Uraufführung übernimmt die Regisseurin Elsa-Sophie Jach, die erstmals eine Arbeit in Leipzig präsentiert.

In „White Passing“ zeigt die Autorin Sarah Kilter ein feines Gespür für die Ambivalenzen und Widersprüche unserer Gesellschaft. Die Uraufführung entsteht in Kooperation mit den Autor:innentheatertagen 2021 am Deutschen Theater Berlin. Es inszeniert Thirza Bruncken, die auch Anke Stellings viel diskutierten Roman „Schäfchen im Trockenen“ auf die Bühne bringen wird.

Für „Hotel Pink Lulu“ erhielt Emre Akal den exil-DramatikerInnenpreis 2021 der Wiener Wortstaetten. Ein Text, der virtuos mit den Verheißungen und Untiefen des digitalen Exils spielt, mit den Träumen und Wünschen, die sich den Figuren im titelgebenden Hotel realisieren. Die Uraufführung inszeniert Pia Richter.

Im Sommer 2022 findet das Festival „4+1 – ein treffen junger autorInnen“ statt, das sich der Nachwuchsförderung verschrieben hat. Vier Tage lang werden in der Diskothek neue Texte für die Bühnen von morgen gelesen, erlebt und diskutiert – live und digital.

Die Residenz setzt ihre Zusammenarbeit mit der freien Szene fort, strukturiert jedoch die eigene Arbeit neu: „Humus im Treibhaus der Daten“, „Breaking The Spell“ und „Körperkontakte“ werden drei Themenschwerpunkte sein, die einen weiten thematischen Bogen spannen vom Potenzial und den Folgen der Digitalisierung über feministische Performance hin zu den Einschreibungen und Veränderungen des Körpers, auch in Folge der Erfahrungen der Corona-Krise. Doris Uhlich, doublelucky productions, She She Pop und Kate McIntosh werden diese Themenschwerpunkte mitgestalten.

Mit „Pay attention!“ startet im Frühjahr 2022 ein Langzeitprojekt, das die Stadt zur vierten Bühne macht. Leipzig wird zum Erkundungs- und Begegnungsort für Fragestellungen, die den Wandel und die zahlreichen Häutungen der Stadt in den Fokus nehmen: Wie geht es weiter mit dem Zusammenleben, dem Leben in der Innenstadt? Welche Strukturen werden zukünftig ‚Öffentlichkeit‘ bestimmen? Welche Leerstellen entstehen und welche Formen der Begegnung sind zukünftig denkbar?

(aus der Pressemitteilung)

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Kunst und Technik online wird an dieser Stelle auch in der kommenden Spielzeit zuverlässig und diskursfreudig über die Produktionen des Schauspiel Leipzig berichten.

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