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Das Museum für Druckkunst Leipzig auf der drupa 2012

Das Museum für Druckkunst Leipzig auf der drupa 2012

Vom 03. – 16. Mai 2013 findet in Düsseldorf turnusgemäß alle vier Jahre die drupa statt – die Internationale Fachmesse für Druck, Vorstufe, Buchbinderei, Druckverarbeitung und Papierverarbeitung. Wie in den Jahren 2004 und 2008 nimmt das Museum für Druckkunst Leipzig an dieser bedeutenden Branchenmesse teil. Aus diesem Anlass haben wir um ein Interview mit Frau Dr. Susanne Richter gebeten, der Direktorin des Museums, die auf der drupa für Ihr Haus und somit auch für die Stadt Leipzig mit ihrer langen Tradition als Buch- und Verlagsstadt wirbt. Denn Leipzig wird international noch immer als Grafik- und Buchstadt geschätzt, auch wenn in den letzten Jahren ein starker Abbau in diesen Bereichen sowie im Verlagswesen eingetreten ist.
In der nachfolgenden Darstellung haben wir das Gespräch mit Frau Dr. Richter zusammengefasst.

Das Museum für Druckkunst Leipzig mit seiner einzigartigen Sammlung sieht sich als Brücke zwischen Historie und Gegenwart der Drucktechnik und möchte diese beiden Pole mit dem Hier und Jetzt verbinden. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Branche, ist es auch der Leitung der drupa ein Anliegen, die Geschichte des Druckgewerbes nicht aus den Augen zu verlieren und innerhalb der Messe darauf einen Fokus zu setzen. Seit 2000 sind die drupa und die Messe Düsseldorf wichtige Partner des Museums für Druckkunst und unterstützen den Messeauftritt des Museums. Getragen wird das Museum von der privaten Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst und der Giesecke & Devrient-Stiftung in München.

Was wird das Museum für Druckkunst nun konkret auf der drupa zeigen? – Zwei Mitarbeiter des Museums und ein Mitglied des Fördervereins werden an zwei Buchdruckpressen und an einer Linotype-Setzmaschine Vorführungen geben. Zu sehen sein wird außerdem eine Tiefdruckpresse, an der die Leipziger Künstlerin Karin Pietschmann den künstlerischen Aspekt im Bereich des Drucks und den kreativen Einsatz historischer Geräte visualisiert, indem sie eigene Radierungen druckt.

Daneben wird es Vorführungen an einer historischen Buchdruckschnellpresse von Koenig & Bauer aus der Zeit um 1900 geben (eine Leihgabe der Firma). Doch auch der Messebesucher selbst kann Hand anlegen und sich an einem Boston-Tiegel Souvenirs wie Postkarten eigenständig drucken. In Zusammenarbeit mit der renommierten Büttenpapierfabrik Gmund werden Poster und Karten am Stand des Museums im Buchdruck veredelt und zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, im eigens eingerichteten Museumsshop auf dem Messestand fündig zu werden.

Gefragt nach der Stellung des Museums innerhalb Deutschlands ist, so Frau Richter, das Museum für Druckkunst aufgrund seines Werkstattcharakters einzigartig. Hier besteht noch konkret die Möglichkeit, die rund 100 funktionsfähigen Maschinen und Geräten aus den verschiedenen Druckbereichen in Aktion zu erleben oder daran sogar tätig zu werden.

Frau Richter sieht der drupa mit Vorfreude und Spannung entgegen. Aufgrund des vierjährigen Turnus’ der Messe wird es zahlreiche neue Entwicklungen im Druck- und Medienbereich zu bestaunen geben. Denkt man zum Beispiel daran, dass 2008 das iPhone gerade erst eingeführt wurde und jetzt, vier Jahre später, bereits die vierte Generation auf dem Markt ist. Vom iPad ganz zu schweigen.

Die drupa steht mehr denn je in einem Spannungsfeld von Medien – Medienherstellung – Ausgabegeräten und sieht die Zukunft in der Verschmelzung von Print und Internet – der „Augmented Reality“. Denn Druck funktioniert schon heute auch ohne Papier.
Auch die Öffnung hin zu neuen Märkten wie Asien, die arabische Welt oder Südamerika wird auf der Messe eine Rolle spielen. Mit diesen Ländern tun sich neue Absatzmärkte auf.

Für diese neue Realität ist das Museum für Druckkunst in Leipzig gut gerüstet mit seiner Präsentation von der Bleiletter bis zum Mac, mit der letzten aktiven Schriftgießerei in Deutschland, seiner dialogischen Art durch Fachleute der grafischen Industrie, Wissen zu vermitteln.
In interdisziplinär angelegten Ausstellungsprojekten widmet sich das Museum darüber hinaus regelmäßig interessanten Themen der Druckbranche und eröffnet am 2. Februar zum Beispiel die Schau „Von der Lithographie zum Offsetdruck. Die Leipziger Kunstanstalt Carl Garte und die Sammlung Hans Garte“.

Wir bedanken uns für das ausführliche Interview und wünschen dem Museum eine gelungene Ausstellungseröffnung sowie einen erfolgreichen Messeauftritt!

Silvana Wagner, Fotos: © Kai Hofmann, Museum für Druckkunst

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