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Industriekultur in Sachsen – So klingt’s … im Vogtland

Industriekultur in Sachsen – So klingt’s … im Vogtland

1. Station: Markneukirchen.

2020 hat Sachsen das Jahr der Industriekultur ausgerufen. Im Februar 2019 gingen die Staatsminister Martin Dulig und Dr. Eva-Maria Stange gemeinsam mit Journalisten auf Exkursion und besuchten touristisch wichtige Standorte in der Region.

Es berichtet Dr. Christine Scheel

An der Wiege des deutschen Musikinstrumentenbaus oder drei Monate bis zum ersten Ton

Fast unscheinbar und versteckt liegt die Erlebniswelt in einer kleinen Seitenstraße des Ortes. Von irgendwoher erklingt Musik – die kommt aus der benachbarten Musikschule, mit der sich die Erlebniswelt das alte Schulgebäude teilt. Eine perfekte Symbiose wie auch der bestens passende Straßenname: Johann-Sebastian-Bach-Straße.

Doch sobald man die Räume im Erdgeschoss betritt, ist man in einer anderen Welt. Überall sind liebevoll zusammengestellte Einzelteile von Musikinstrumenten zu sehen, alte Meisterbriefe oder auch Notenblätter. Man riecht das Holz, man hört das Blech klappern, man fühlt die Musik.

Besonders lebendig wird es immer mittwochs ab 14:30. Dann nämlich lassen sich die jeweiligen Meister ihres Fachs von jedermann über die Schulter schauen. Und zu sehen gibt es unendlich viel in den drei authentisch eingerichteten Schauwerkstätten. Es gibt unfertige Celli und Kontrabässe, noch zu hobelnde Geigenböden oder auch unförmige Blechtrichter zu sehen. Von denen kann man schwer glauben, dass aus ihnen jemals ein virtuoser Ton kommen kann.

Und dann gehen sie los die Vorführungen der Meister. Man erfährt, wie viel Zeit und Fingerspitzengefühl das Schleifen eines einzelnen Violinenbodens braucht oder wie viel Kraft und Ausdauer die Blechblasinstrumentenmachermeisterin (!) beim Ziehen, Hämmern oder Polieren des „Blechs“ benötigt. Sie ist übrigens nur eine von zweien ihres Fachs bundesweit.

Alle Handgriffe sitzen, die Erklärungen sind lebensnah und nehmen jeden gefangen, sei er oder sie nun einem Instrument zugetan oder nicht. Die Meister machen’s halt.

Tipps

Credits

Fotos: © moritzpress/Christine Scheel

Nachdruck: auch auszugsweise nur mit Genehmigung und Quellenangabe © moritzpress/Christine Scheel

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