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Neu: Radwerkstatt am Rochlitzer Schloss

Neu: Radwerkstatt am Rochlitzer Schloss

Mulderadweg – zweite Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt in Rochlitz.

Das Rad, das Fahrrad, so wie wir es heute kennen, wurde in den 1850ger Jahren als Kind des Industriezeitalters geboren. Bis heute, und heute vielleicht mehr denn je, drückt es Individualität und Fitness seines Fahrers aus, kennzeichnet seine Freiheit und Naturverbundenheit.

Deshalb misst sich die touristische Wertigkeit einer Region nicht zuletzt an ihrer Fahrradinfrastruktur. Radwanderwege verbinden ganz Europa. Mensch radelt, schaut und vergleicht. Dieser internationalen Entwicklung folgend begann der Tourismusverband „Sächsisches Burgen- und Heideland“ e. V. bereits 1994 damit, den Mulderadweg touristisch aufzuwerten. Das erfolgt in mehreren Schritten. Im Jahr 2008 wurde vom Verband eine Schwachstellenanalyse in Auftrag gegeben. Später wurde ein Beschilderungskonzept erarbeitet und von den beteiligten Landkreisen umgesetzt.

So können Radwanderer heute auf dem über 400 Kilometer langen Mulderadweg in Sachsen und Sachsen-Anhalt kulturhistorische Sehenswürdigkeiten entdecken und eine artenreiche Flora und Fauna erkunden.

Service am Mulderadweg wird ausgebaut.

Um eine unvergessliche und möglichst störungsfreie Reise entlang der Mulde zu ermöglichen, ist man seit 2019 dabei, Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstätten zu installieren. Die erste wurde 2019 auf dem über 170 Jahre alten Landgasthof Dehnitz bei Wurzen errichtet. Seit dem 10. Juli 2020 gibt es eine zweite Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt, die sich am „Blümchen Café“ vor dem über 1000-jährigen Schloss Rochlitz befindet. Zu Ihrer Eröffnung hatte die Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH, die das Projekt touristisch vermarktet, dankenswerterweise die Presse zu einem vor-Ort-Termin eingeladen.

Die 1,34 Meter hohe Service-Station bietet ein umfangreiches Equipment an: Ob Reifenheber, diverse Schraubenzieher, Inbusschlüssel, Skateboard-Tools oder eine Luftpumpe mit Druck 10 BAR und Adapter für alle Ventile – der grüne Helfer steht für Erste-Hilfe-Maßnahmen am Fahrrad Tag und Nacht bereit. Über einen QR-CODE am Gerät gelangt man sogar zu Reparaturanleitungen.

Bei der Online-Abstimmung auf der Homepage www.mulderadweg.de stimmten über 300 Teilnehmer ab, von denen sich 177 für Rochlitz entschieden.

Dazu äußerte sich Frank Dehne, Oberbürgermeister der Stadt Rochlitz: „Mit großer Freude haben wir die Nachricht vernommen, dass Schloss Rochlitz nun eine Fahrrad-Selbsthilfestation sein Eigen nennen kann. Gerade jetzt gewinnt das Radfahren enorm an Bedeutung. Das möchten wir gern unterstützen und als touristischer Anbieter am Mulderadweg auch diesen Service zur Verfügung stellen.“

Das Schloss Rochlitz befindet sich direkt am Mulderadweg und thront stolz und geheimnisvoll über der Zwickauer Mulde. Seine beiden markanten Türme sind nicht nur für Radfahrer bereits weithin sichtbar. Der Fluss als Lebens- und Handelsader war im Wandel der Zeiten immer untrennbar mit dem Schloss und seinen Bewohnern verbunden. Und auch heute ist die Mulde und der Mulderadweg ein wichtiger touristischer Baustein in der Region. Egal ob Groß oder Klein, Profi oder Gelegenheitsradler, Paare, Familien oder der Ausflug unter Freunden, der Radweg bietet für jeden etwas. So ergänzen sich Schloss und Radweg wunderbar und eine Vielzahl der Radtouristen nutzen die Gelegenheit, um dieses Schloss zu besichtigen, wo 1000 Jahre Geschichte spürbar werden.

Sonderausstellung 2020 auf Schloss Rochlitz

Zusätzlich zur Dauerausstellung „Fett, einäugig, revolutionär – Drei Wettiner für tausend Geschichten“ können Besucher bis zum 1. November 2020 im Schloss Rochlitz die Sonderausstellung „Drauf geschissen 2.0 – Eine kleine Kulturgeschichte des stillen Örtchens“ sehen.

Die Präsentation widmet sich dem Thema Toilette und ihrem Drumherum mit Seriosität, ohne Effekthascherei, aber auch mit einem Augenzwinkern. Der kulturhistorische Bogen spannt sich von den Hochkulturen der Antike bis in unsere Tage. Viel Stoff bietet das Drumherum: Mordgeschichten, Parasiten auf Reisen, Juristerei sowie die Donnerbalkenromantik großer Armeen runden das Bild ab.

Der Heimat- und Verkehrsverein „Rochlitzer Muldental“ freut sich über dieses neue Angebot auf dem Rochlitzer Schloss. „Denn wir spüren deutlich, dass der Radtourismus auf dem Mulderadweg zugenommen hat“, sagte Geschäftsführerin Jana Uhlmann. Das konnte Schlossherr Peter Knierriem durchaus bestätigen. Denn auch das markante Rochlitzer Ausflugsziel profitiere davon. „Von der Coronakrise haben wir nicht viel gespürt.“ Vor allem viele Individualtouristen hätten das Schloss besucht. Die Besucherzahlen seien nahezu konstant geblieben, sagte er. Nun wolle er sich darum kümmern, dass im Schlossgelände auch Fahrradständer aufgestellt werden.

Was noch?

Weitere Informationen über:

www.mulderadweg.de

www.schloss-rochlitz.de

www.leipzig.travel

Credits:

Text: Moritz Jähnig/PR

Foto: © LTM/Schmidt / © moritzpress (2)

Veröffentlicht 12.07.2020

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