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Zum Tode von Kammersänger Rainer Büsching

Zum Tode von Kammersänger Rainer Büsching

Das Anhaltische Theater Dessau trauert um langjährigen Kollegen

Das Dessauer Publikum kannte und schätzte ihn als Interpret unzähliger Bass-Partien. Seine stattliche Erscheinung und seine wohlklingende, voluminöse Bassstimme prägten sich ein und ließen ihn über mehr als drei Jahrzehnte zu einem der beliebtesten Sänger auf der Bühne des Landestheaters und später des Anhaltischen Theaters Dessau werden. Wie letzte Woche bekannt wurde, ist Kammersänger Rainer Büsching am 29. Oktober 2022 im Alter von 79 Jahren verstorben.

 Rainer Büsching lernte zunächst Optiker und kam erst spät zum Gesang. Von 1967 bis 1971 absolvierte er ein Gesangsstudium an der Leipziger Musikhochschule. Nach Gastverträgen in Halle und Senftenberg erhielt er 1973 ein festes Engagement am damaligen Landestheater in Dessau. Hier profilierte er sich in den folgenden 12 Jahren zum seriösen Bass.

Aus der Vielzahl seiner Rollen seien stellvertretend genannt: Daland im „Fliegenden Holländer“, Meerkönig in „Sadko“, Pater Guardian in „Die Macht des Schicksals“, Zacharias in „Nabucco“ oder die Titelpartie in Händels „Julius Cäsar“. 1985 wechselte er an die Semperoper nach Dresden, in deren Ensemble er auch international erfolgreich war. 1987 wurde er zum Kammersänger ernannt. Trotz seines Engagements in Dresden blieb Rainer Büsching dem Dessauer Theater verbunden und kehrte vielfach als Gast zurück. Regelmäßig wirkte er hier auch bei Konzerten mit, wie z.B. in Beethovens Neunter Sinfonie. Generalintendant Johannes Felsenstein verpflichtete ihn u.a. als Präsident von Walther in Verdis „Louise Miller“, als Großinquisitor in Verdis „Don Karlos“ oder als Komtur in Mozarts „Don Giovanni“, aber auch als Don Quixote im Musical „Der Mann von La Mancha“.

 In der Spielzeit 2012/13 stand Rainer Büsching als König in Verdis „Aida“ zum letzten Mal auf der Bühne des Anhaltischen Theaters. Für viele Theaterfreunde untrennbar mit seinem Namen verbunden und unvergessen sind insbesondere Partien wie Landgraf Hermann in Wagners „Tannhäuser“, Bürgermeister van Bett in Lortzings „Zar und Zimmermann“ und Sarastro in Mozarts „Zauberflöte“, den er allein in Dessau in drei verschiedenen Inszenierungen gesungen hat.

 (aus einer Pressemitteilung des Anhaltischen Theaters, 9.11.2022)

Foto: © Claudia Heysel

Kammersänger Rainer Büsching als Sarastro in Mozarts „Zauberflöte“ 1991

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